Von Code und Kunden – ein kurzer Einblick in die Webentwicklung

Was genau ist eigentlich Webentwicklung?


Webentwicklung umfasst die Erstellung von Webseiten und Webanwendungen und alle Technologien, die damit im Zusammenhang stehen. In der einfachsten Variante ist das die Erstellung von statischen Webseiten mit HTML und CSS. Die meisten Webseiten und Online-Shops sind jedoch auf Grundlage eines Content-Management-Systems wie WordPress erstellt, bei dem die eigentlichen Inhalte in einer Datenbank gespeichert sind. Die HTML/CSS-Webseite, die ein Nutzer sieht, wird dann dynamisch aus diesen Inhalten generiert. Die Entwicklung solcher Seiten erfordert daher neben HTML und CSS-Kenntnissen auch die Beherrschung einer Programmiersprache wie PHP.

Auch komplexe Webanwendungen wie Online-Routenplaner (z. B. Google Maps), E-Mail-Software (z. B. GMail) oder Online-Banking-Anwendungen werden von Webentwicklern programmiert. Das, was der Nutzer im Browser sieht, wird Frontend genannt und besteht letztlich ebenfalls aus HTML und CSS. Dahinter steht aber eine umfangreiche Software, die auf dem Server des Anbieters läuft, das so genannte Backend.

Die Grenze zwischen Webseiten und Webanwendungen ist dabei fließend.

Webdesign und Webentwicklung


Bei der Entwicklung von umfangreichen Webseiten und Webanwendungen, an der viele Personen beteiligt sind, sind die Erstellung des Designs einer Webseite und deren Umsetzung häufig zwei getrennte Arbeitsschritte. Ein Webdesigner erstellt dann einzelne Grafiken (z. B. mit Photoshop) als Vorgabe, wie die Webseite später aussehen soll. Es gibt dann bspw. eine Grafik, wie die Startseite auf einem großen Bildschirm aussehen soll, eine Grafik, wie dieselbe Seite auf Smartphones aussieht und eine Variante für Tablets. Nachdem sich alle Beteiligten auf ein Design geeinigt haben, wird ein Webentwickler mit der Umsetzung als Webseite beauftragt.

Da diese Vorgehensweise relativ ineffizient und damit teuer ist, werden bei Webseiten und Webanwendungen für kleine und mittlere Unternehmen normalerweise Design und Entwicklung von derselben Person in einem Arbeitsschritt durchgeführt.

Technologien


Allen Webseiten und Webanwendungen ist gemein, dass sie ausschließlich über einen Webbrowser (z. B. Google Chrome, Firefox, Internet Explorer, Safari) betrachtet bzw. benutzt werden.

HTML, CSS & JavaScript (Frontend)


Webbrowser verstehen nur HTML, CSS und JavaScript. Der Teil einer Webseite oder -anwendung, den der Nutzer in seinem Browser sieht (das so genannte Frontend), besteht daher immer aus HTML und CSS. JavaScript ist eine Programmiersprache, die ebenfalls Bestandteil einer Webseite sein kann. Da die Möglichkeiten von HTML und CSS begrenzt sind, wird häufig JavaScript genutzt, um diese Möglichkeiten zu erweitern. Wenn Sie auf einer Webseite bspw. Effekte wie Slider, Tabs oder Akkordions sehen, sind diese meist mit JavaScript umgesetzt.

PHP & andere Programmiersprachen (Backend)


Ein Webentwickler kann eine Webseite erstellen, indem er HTML- und CSS-Code in einer Datei abspeichert, fertig ist die Webseite. Eine Webseite besteht aber meistens aus zahlreichen Unterseiten, die der Webentwickler dann alle in einzelnen Dateien abspeichern müsste. Wenn sich nun bspw. das Firmenlogo ändert, müsste er alle diese Dateien von Hand bearbeiten und das Logo austauschen.

Da das in der Praxis nicht sinnvoll ist, basieren die meisten Webseiten im Hintergrund (Backend) auf einer Software/Webanwendung, die in einer Programmiersprache wie PHP, Python, Ruby, Go, Perl, Java oder einer anderen Sprache geschrieben ist. Das kann ein Standard-Content-Management-System wie das in PHP programmierte WordPress sein, oder eine Eigenentwicklung. Diese Software erzeugt dann automatisch nach den Vorgaben des Webentwicklers den HTML/CSS/JavaScript-Code der eigentlichen Webseite.

MySQL und andere Datenbanken


Nahezu jede Webanwendung nutzt im Hintergrund zusätzlich eine Datenbank, in der die eigentlichen Inhalte gespeichert sind. Am weitesten verbreitet ist dabei MySQL bzw. eine MariaDB genannte Variante davon. MySQL wird bspw. auch von WordPress genutzt. Ebenfalls häufig zum Einsatz kommen PostgreSQL, SQLite oder Microsoft SQL Server.

Frameworks (z. B. Laravel)


Anwendungen, bei denen ein Standard-CMS wie WordPress nicht ausreicht, werden als Eigenentwicklung konzipiert. Damit ein Webentwickler dabei trotzdem nicht sämtliche Teile wie bspw. die Datenbankanbindung von Grund auf neu programmieren muss, kommen meist so genannte Frameworks zum Einsatz, die einen Grundstock an Funktionalität bieten. Bei PHP-Webanwendungen ist das oft Laravel oder das verwandte Symfony, Python-Webanwendungen setzen meist auf Django als Framework und in Ruby entwickelte Webanwendungen basieren auf Ruby on Rails.